Es ist Samstagmorgen. Ich, Andrin, treffe mit meinem Gepäck und guter Laune beim Bootshaus ein. Kurze Zeit später treffen auch Marlon und Viktor ein. Unterwegs haben sie Elias in Gerlafingen aufgeladen. Schnell suchen Elias und ich unsere Paddelsachen zusammen und laden mein Gepäck um. Anschliessend bringt mich meine Mutter wieder zum Bahnhof Murgenthal. Kaum angekommen sehe ich auch schon Michael, mit welchem ich nach Sur En fahre.

Aber wir sind nicht solche Langweiler die mit dem Auto reisen. Wir nutzen unser GA aus und fahren mit dem Zug. Nach einmal Umsteigen in Olten, einmal Umsteigen in Zürich sind wir in Landquart. Dort essen wir unseren Lunch, welchen wir teils mit uns schleppten und teils vor Ort im Coop erwarben. Nach diesem 40-minütigen Aufenthalt fahren wir mit dem Zug weiter bis nach Scuol. Dieser Zug hatte endlich ein Fenster zum Öffnen. In Scuol nehmen wir das Postauto nach Sur En Camping. Dort angekommen ist auch schon wieder vier Uhr. Als wir fertig mit Zeltaufstellen sind, «befüllen» wir unser Zelt. Als ich fertig bin, kommen auch schon Michael’s Eltern mit seinem Gepäck. Schon bald gibt es ein feines Znacht. Danach heisst es früh schlafen gehen, damit wir morgen fit für die Suscherstrecke sind.
Nächster Tag, wie am Vortag ist das Wetter herrlich. Wir essen um 9:00 Uhr Zmorgen. Danach heisst es Paddelsachen ins Auto und Kajaks aufs Autodach. Wir steigen ein und fahren zum Einstieg der Suscherstrecke. Als wir, nach kurzem Klamotten wechseln, alle schon im Boot sitzen und darauf warten, dass es los geht, kommt Ivano und befiehlt uns wieder auszusteigen. Zuerst müssen wir baden gehen, um unseren Körper auf das kalte Wasser vorzubereiten.
Das Wetter war gut und wir genossen die Fahrt, auch wenn es wegen tiefem Wasserstand nicht so spannend war, wie sie hätte sein können. Nach der Suscher ist Michael noch mit den grossen Jungs und Marianne die Giarsun gefahren und der Rest bewältigte einen langen, mühsamen Weg mit den Kajaks auf den Schultern zum Auto.
Am darauf folgenden Tag haben wir die Schulser gefahren, die, abgesehen vom schönen Wildwasser, recht ereignislos verlaufen ist. Bis kurz vor dem Ende. Da hat Michael nämlich durch einige blöde Zufälle das Paddel verloren. Bronski ist dann voraus gefahren und hat das Paddel gesucht, aber wir waren ungeduldig und gingen ihm bald hinterher. Niemand dachte sich dabei etwas. Michael hat aber dann bei einer recht untiefen Stelle den Finger zwischen dem Boot und einem Stein eingeklemmt und hat sich dabei einen ganzen Fingernagel ausgerissen. Dies bedeutete dann zwei Ruhetage für ihn.

Am nächsten Tag ging es nach Österreich. Wir befuhren die Imster, wo wir endlich auf viel Wasser trafen. Die Strecke war schön lang und wuchtig. Marianne zog es in eine Walze, in der sie kenterte. Sie war schon aus der Walze, als sie aus dem Boot gestiegen ist. Die restliche Fahrt ist gut gelaufen. Als sie beim Camping ankamen, wurde ihnen berichtet, dass es schon den ganzen Nachmittag geregnet hat und es hatten sich viele Seen gebildet. Andrin und Michael hätten ein Wasserbett gehabt, wenn sie nicht viele Hände angestellt hätten, um das Zelt zu zügeln. Das Innenzelt ist zum Glück trocken geblieben.
Mittwochs ging es nochmal auf die Suscher. Viktor ist routinemässig «Baden» gegangen. Sonst verlief alles ruhig. Beim Geissenweglein sind dann Daniel, Ewen und Viktor ausgestiegen und Sam ist zugestiegen. Jetzt wurde noch die Giarsun befahren. Elias hatte schon die ganze Zeit Bammel vor der Preusser Schleuder. Schlussendlich war es aber harmlos. Oschi hat sich aber noch über die «Nasenbären» lustig gemacht. Dies war eine grosse Gruppe von nicht so erfahrenen Paddlern, die ohne Anleitung diese Stelle fahren mussten.
Am Donnerstag konnte Michael endlich wieder mitfahren. Wir gingen wieder auf die Schulser. Bei der Stelle, die man Girlander nennt, sind wir dann ausgestiegen und haben noch eine Stunde lang Rettungsübungen gemacht. Am Anfang hatten wir noch einen Ernstfall, als Roy schwimmen ging und alle anderen am Ufer waren. Der Rest der Fahrt war ruhig. Die etwas fortgeschrittenen Junioren haben das Vorfahren geübt und haben sich dabei abgewechselt, für Daniel vorzufahren.

Am Abend ging es ins Restaurant in Crusch. Michael und Elias haben Unmengen gegessen und Ivano hatte es lustig mit der Bedienung. Leider hat niemand verstanden um was es ging, da sie Italienisch redeten. Michael hat noch die Leiter überzeugt, am nächsten Tag wieder nach Österreich zu gehen, weil er dieses Erlebnis auch noch wollte.
Daher gingen wir am Freitag auf die Höhessenz. Diese Strecke war sehr kurz, aber recht wuchtig. Michael musste noch Handrollen in einer Walze. Elias hatte es etwas schlechter, als er etwas später in eine Walze kam und er musste aussteigen, sehr zur Überraschung der anderen.

Am Samstag bauten wir unser Camp ab und nahmen die Heimreise in Richtung Mittelland in Angriff.

Marlon, Elias, Michael, Andrin